Neue Handball-Regeln ab Juli

Der Handball-Weltverband IHF hat grundlegende Änderungen an seinem Regelwerk vorgenommen. Sie betreffen vor allem das Zeitspiel, die Anwurfzone sowie Kopftreffer gegen Torhüter. Die neuen Regeln zu Kopftreffer, Zeitspiel oder Anwurf sollen zum 1. Juli 2022 umgesetzt werden und gelten somit von der Spielzeit 2022/23 an. Wie die Technische Kommission und der Schiedsrichter-Ausschuss informiert, werden die Regeln auch im Spielbetrieb des Handball-Verbands Brandenburg und in den Brandenburger Spielbezirken umgesetzt. Hier sind sie im Einzelnen: 

Der Anwurf

  • Anwurfzone  – Flächen-/Raumorientierung statt Linienorientierung
  • Durchmesser unterhalb der 3.Liga 3 bis 4 Meter
  • Anwurf aus der gesamten Fläche möglich
  • Mitspieler nach wie vor bis zum Anpfiff in der eigenen Hälfte (oder in der Zone)
  • Gegenspieler dürfen sich überall, außer im Anwurfkreis aufhalten
  • Auch der Raum oberhalb der Anwurffläche ist für Gegenspieler tabu!
  • Anwurf aus der gesamten Fläche möglich
  • Laufend und stehend möglich (Schritteregel für den Anwerfer in der Zone aufgehoben)
  • Betreten der eigenen Hälfte außerhalb der Fläche zum Anwurf ist erlaubt

Ausführung ist nach Anpfiff erfolgt: durch Pass zum Mitspieler innerhalb oder außerhalb der Anwurfzone: Ball muss die Zone verlassen haben oder Mitspieler muss den Ball innerhalb der Anwurfzone berührt haben

  • Es kommt nicht auf einen 3m-Abstand an!

Das heißt: Im konkreten Fall werden in Hallen, welche über keinen passenden Anwurfkreis verfügen, einfache Abklebung des Hallenbodens mit Krepp oder anderer Markierung ausreichend sein. Auch eine Kreisform muss nicht eingehalten werden. Lediglich die Bereiche sollten erkennbar sein. Für solche Markierungen gibt es verschiedene Anbieter. Hier ein Beispiel:

https://logofolie.de/produkte/sportbodenaufkleber/

Passives Spiel

  • Regeländerungen betrifft nur die Anzahl der erlaubten Pässe nach Zeigen des Vorwarnzeichens
  • Bisher 6 Pässe – Neu: 4 Pässe
  • Regeltechnisch ist bei deutlich sichtbarer Spielverschleppung nach wie vor eine frühere Entscheidung auf Passiv möglich:
  • Pass in die eigene Hälfte z. B. zum Torwart
  • Prellend auf der Stelle stehend
  • Mit Ball zum eigenen Torraum zurück
  • Auslassen von klaren Torgelegenheiten

Kopftreffer Torwart

  • Ziel: mehr gesundheitlicher Schutz der Torhüter*innen
  • Voraussetzungen:
    • Freier Wurf aus dem Spiel heraus
    • Position der Werfer*innen irrelevant
    • Keine Abwehrspieler*in zwischen Werfer*in und Torhüter*in (verdeckte Würfe sind nicht relevant)
    • Direkter Kopftreffer – kein Abpraller z. B. vom Arm oder Pfosten oder Mitspieler
    • Kopf der Torhüter*innen bewegt sich nicht Richtung Ball
  • Strafe für die Werfer*innen: Hinausstellung
  • Spielfortsetzung: Freiwurf, wenn der Ball im Toraus landet; Freiwurf für die Torwartmannschaft, falls der Ball bei den Angreifer*innen landet
  • Bisherige Regel zur 7m-Ausführung und direktem Freiwurf mit Kopftreffern bleiben eine Disqualifikation

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